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Aktuelle Veranstaltungen

Donnerstag, 21. November 2024 / 19 Uhr / Stadtbibliothek im Motorama
DEMOKRATIECAFÉ – Gemeinsam unser Viertel gestalten
Au/Haidhauser*innen und alle Interessierten kommen zusammen, um sich in gemütlicher Atmosphäre über ihre Ideen und Vorstellungen für ein gutes Zusammenleben auszutauschen, einander kennenzulernen und vielleicht sogar gemeinsame Projekte zu planen. Alles kann, nichts muss. Der Abend wird moderiert und es gibt kleine Arbeitsrunden.


Informieren und Vernetzen

In unserer WhatsApp-Gruppe halten wir dich auf dem Laufenden und bieten Raum für Vernetzung im Viertel.


So kannst Du mitmachen und die Fußgängerzone unterstützen

Nicht alle sind von der Fußgängerzone überzeugt. Wir hoffen aber, dass die einjährige Testphase am Ende ein Erfolg für Alle sein wird. Dazu braucht es einen respektvollen und sachlichen Dialog und Austausch.

  • Nimm Rücksicht – Sei nett!
    Die Straße ist zuallererst für Fußgänger da. Fahrräder dürfen durchfahren, Autos mit Erlaubnis einfahren. Beide sind aber nur zu Gast. Halte dich an das vorgeschriebene Schritttempo. Pöbeleien gegen andere Verkehrsteilnehmer*innen bringen nichts. Außer schlechter Laune für alle Beteiligten.
  • Kauf lokal und stärke den Einzelhandel vor Ort!
    Rede mit den Einzelhändlern. Erzähle ihnen, warum du die Fußgängerzone gut findest und tauscht euch aus, was man noch verbessern kann.
  • Sprich mit deinen Nachbarn.
    Vielleicht sind sie noch skeptisch oder haben noch nicht alle Informationen zur Fußgängerzone. Weiter unten findest du viele Antworten auf Fragen und Sorgen zur Fußgängerzone. Mehr Infos zur Entstehung der Fußgängerzone findest du in unserer Zeitleiste.
  • Werde Mitglied in unserer WhatsApp-Gruppe
    Die Gruppe dient als Informationsverteiler für Neuigkeiten und zur Vernetzung im Viertel. Hier geht’s zur Gruppe.
  • Werde Hochbeetpate
    In der Fußgängerzone gibt es Hochbeete mit Gemüse, Obst und anderen Pflanzen. Momentan sind zwar alle Patenschaften für die Beete vergeben, aber falls Du grundsätzlich daran Interesse hast und unterstützen willst melde dich per Mail unter: kontakt@haidhausenfueralle.de
  • Organisiere eine Veranstaltung
    Nützliche Links zur Organisation und Finanzierung: Veranstaltungserlaubnis | Bezirkbudget | Förderung Stadtteilkultur | Kulturförderung
  • Fotografiere
    Du hast ein schönes Foto von der Fußgängerzone oder einer Veranstaltung gemacht? Wir dokumentieren hier die einjährige Testphase der Fußgängerzone und freuen uns über Bilder. Schick sie uns gerne an kontakt@haidhausenfueralle.de
  • Drucke das Fußgängerzonen-Herz
    Auf ein Transparent, Sticker oder einfach ein DINA4-Blatt und zeige in deinem Schaufenster, deinem Küchenfenster oder an anderer Stelle im Viertel Deine Unterstützung für die Fußgängerzone. Download der Vorlage als PDF / PNG. Günstige Transparente druckt z.B. Print24.de.

Wir finden, die Fußgängerzone ist eine gute Idee! Warum?

Wenn weniger Autos durch die Straße fahren, nehmen Lärm und Emissionen ab. Das Ergebnis ist eine Umwelt, in der die Lebenserwartung steigt – wir leben dort gesünder und länger.

In unserem Viertel sind viele Kinder, ältere Personen und Menschen mit Einschränkungen unterwegs. Verkehrsberuhigte Bereiche und Fußgängerzonen sorgen für ein sichereres Umfeld für diese Personen. Die meisten und folgenreichsten Unfälle geschehen im Verkehr fast ausschließlich unter der Beteiligung von PKWs oder LKWs, und dies auch, wenn sie nur geparkt sind.

Die meisten PKWs sind im Bundesdurchschnitt 23 Stunden am Tag ungenutzt und belegen in dieser Zeit etwa 12 Quadratmeter öffentlichen Raum zum aktuellen Preis von 30 € im Jahr für einen Parkausweis. Das ist sehr günstig, aber auch sehr ineffizient und dazu sozial ungerecht, da es Menschen die sich kein Auto leisten können oder wollen benachteiligt. Dieser öffentliche Platz kann sinnvoller für und von allen Anwohnerinnen und Anwohnern genutzt werden.

Die engen Bürgersteige der Weißenburger Straße laden nicht gerade dazu ein, stehen zu bleiben und sich zu unterhalten – schon gar nicht mit Kinderwagen oder vielen Einkäufen. Die geplante Fußgängerzone schafft Raum, um sich zu treffen und auszutauschen. Sie bietet eine Chance, dass die Nachbarschaft aufblüht und das kulturelle, soziale und persönliche Miteinander gefördert wird. Für jeden wird Platz geboten: aktiv bei einem Hochbeet oder einem anderen gemeinschaftlichen Projekt mitmachen, beobachtend von den Sitzgelegenheiten aus oder einfach nur beim Schlendern durch die Straße.

Es wird immer wärmer: 21 Grad Ende Oktober, T-Shirt-Wetter. Rekordhitzetage im Sommer nehmen zu. Der Klimawandel trifft dicht versiegelte und besiedelte Städte wie München besonders hart. Deshalb müssen wir unsere Stadt klimaresilienter machen, d.h. weniger Versiegelung, mehr Schatten und mehr Grün. Eine Verkehrswende ist hierbei ein wichtiger Faktor und wir haben mit der Weißenburger Straße eine gute Möglichkeit, als positives Beispiel in München voranzugehen. Andere Städte machen es uns schon vor: Das Münchner Franzosenviertel kann sich am großen Bruder Paris orientieren.


Ja, schön und gut, ABER:

Gewerbetreibende der Weißenburger Straße befürchten durch die Verkehrsberuhigung weitere Umsatzeinbußen, die nach der Pandemie und der hohen Inflation existenziell werden könnten. Wir können diese Ängste gut verstehen und nehmen sie ernst, wollen aber darauf hinweisen, dass mehrere Studien nachgewiesen haben, dass autofreie Einkaufszonen attraktiver für Kund*innen sind und schlussendlich zu mehr Umsatz führen. Studien weisen außerdem nach, dass Händler*innen den Umsatz überschätzen, der durch Kunden generiert wird, die mit dem eigenen PKW kommen.

Haidhausen ist in erster Linie das Einkaufsviertel für Menschen, die in diesem Viertel leben und zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Weißenburger Straße kommen. In zweiter Linie ist es das Einkaufsviertel für all diejenigen, die mit dem ÖPNV zum Ostbahnhof oder Rosenheimer Platz fahren und die ruhige Atmosphäre Haidhausens der vollen Innenstadt vorziehen.

Beide Gruppen sind im wahrsten Sinne des Wortes Lauf– und nicht Fahrkundschaft. Wenn die Weißenburger Straße attraktiver wird, wenn man dort gerne länger verweilt und flaniert – dann werden die Menschen – und ganz konkret: werden wir dort mehr Geld ausgeben.

Für Kundschaft, die mit dem Auto kommt, steht nur wenige Meter entfernt in der Pariser Straße ein Parkhaus zur Verfügung.

Im Umfeld von neu eingeführten verkehrsberuhigten Zonen wurde der Effekt einer sogenannten Verkehrsverpuffung in mehreren Studien festgestellt. Der Verkehr in den angrenzenden Straßen ging teilweise deutlich zurück. Dieser Effekt tritt u.a. auf, weil Menschen andere Routen, Ziele und Verkehrsmittel nach Einführung der verkehrsberuhigten Zonen wählen. Ob dieser Effekt auch rund um die Weißenburger Straße eintritt soll durch die einjährige Testphase untersucht werden.

Steigende Mieten und Gentrifizierung sind ein großes Problem in München. Haidhausen ist davon nicht ausgenommen: Für uns, die wir hier wohnen, gleichermaßen wie für die Gewerbetreibenden.

In der Münchner Innenstadt geben Läden auf und auch in der Weißenburger Straße haben in den letzten Jahren schon einige Traditionsgeschäfte geschlossen. Ein unübersehbarer Strukturwandel findet jedoch nicht ausschließlich durch steigende Mieten statt, sondern auch aufgrund von Generationenwechseln, Personalmangel und der starken Konkurrenz durch den Online-Handel.

Gentrifizierung muss durch politische Mittel und Werkzeuge angegangen werden. Unser gesamtgesellschaftliches Ziel sollte es sein, zusammen in einer lebenswerten und bezahlbaren Stadt zu leben.

Damit die Personen, die auf ihr Auto angewiesen sind, weiterhin in die Weißenburger Straße kommen können, gelten zahlreiche Ausnahmeregelungen für diesen Personenkreis (eine Übersicht über alle Sondergenehmigungen gibt es beim Mobilitätsreferat). Auf diese Weise wird niemand ausgesperrt, ganz im Gegenteil: Ältere und eingeschränkte Personen werden von der Fußgängerzone profitieren. Durch weniger Verkehr wird die Straße sicherer und bietet mehr Platz für Personen mit Einschränkungen.

Parkplätze sind in Haidhausen auch ohne eine autofreie Weißenburger Straße häufig schwer zu finden. Für die Umgestaltung werden unausweichlich Parkplätze wegfallen müssen.

Die Zahl der PKW-Neuzulassungen in München steigt jedes Jahr an. Da der verfügbare Platz für parkende Autos in der Stadt aber nicht mehr werden kann, ist es schon rein mathematisch klar, dass dies auf Dauer nicht funktionieren wird.

Die Verkehrswende und der klimagerechte Umbau der Stadt können nur gelingen, wenn Flächen neu verteilt werden. Dabei ist es ein Ziel der Verkehrswende, die Zahl der PKWs in der Stadt zu reduzieren.

Die einjährige Testphase in der Weißenburger Straße bietet die Chance für Anwohner*innen, die ihr Auto selten nutzen, sich zu überlegen, ob ein Leben in Zukunft nicht auch ganz ohne eigenes Auto und stattdessen mit Car-Sharing, ÖPNV und Rad funktionieren kann.

Das Mobilitätsreferat hat zudem für die wegfallenden Parkplätze Ausgleichsmaßnahmen vorgestellt. Außerdem ist die Weißenburger Straße sehr gut an den ÖPNV angebunden und kann unabhängig von der angespannten Parkplatzsituation in Haidhausen gut erreicht werden.

Die Fußgängerzone wurde 2022 vom Stadtrat beantragt und 2024 schließlich vom Bezirksausschuss Au/Haidhausen beschlossen. Beide Gremien wurden demokratisch gewählt. Der Bezirksausschuss von allen Haidhauser*innen. Vorausgegangen ist ein langer Prozess über mehrere Jahre.


Wer seid ihr überhaupt?

Wir wohnen in oder um die Weißenburger Straße, kaufen dort ein, gehen dort spazieren, treffen dort Freundinnen. Kurz: Wir nutzen die Straße und wir finden die Fußgängerzone einen guten Anfang hin zu einem lebenswerten Haidhausen für alle Menschen. Wir halten diese Entwicklung für einen wichtigen Schritt hin zu einer echten Verkehrswende in unserem Viertel und in der Stadt München. Wir sind politisch unabhängig.

Wir sind: Heidrun Stangenberg, Julia Haaser, Anja Voss, Sabine Zimmermann, Amelie Ebke, Linda Zimmermann, Barbara Baums, Elisa Maschmeier, Kathrin Hartmann, Benjamin Zilker, Wolfgang Donhärl, Daniel Wiechmann, Jörg Etzel, Jakob Zimmermann und Heiko Bielinski stellvertretend mit Namen für knapp 50 Befürworter*innen der Fußgängerzone.


Alle Infografiken: Kompetenznetz Klima Mobil/ NVBW
Aufmacherbild: privat